ABC-Analyse (Häufigkeits-Wert-Analyse)

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PROZESSPHASEN

Problemstellung

In der Praxis zeichnen sich vielerorts Elemente (z.B. Produkte, Kunden, Standorte) durch sehr unterschiedliche Mengen / Wert-Relationen aus. Trotzdem werden auf alle Elemente häufig die gleichen Prozesse angewandt und gleichartige Ressourcenmengen verwendet. Zur Erhöhung der Effizienz in den Unternehmensabläufen ist eine Heterogenisierung unerlässlich. Wann immer Schwerpunkte zu setzen sind oder aber Aktivitäten auf Bereiche hoher wirtschaftlicher Bedeutung zu lenken sind, dient die ABC-Analyse der Vorarbeit die Elemente der Grundgesamtheit in verschiedene Klassen aufzuteilen.

Ein klassisches Einsatzgebiet der ABC-Analyse findet sich in der Materialwirtschaft / Lagerbestandsmanagement (Lagerartikel werden auf der Basis ihrer jährlichen Gesamtkosten oder der Gesamt-Lagerhaltungskosten zu Gruppen zusammengefasst. So kann die Aufmerksamkeit hauptsächlich auf die wichtigen/teuren Artikel konzentriert werden). Auch im Bereich Marketing/Vertrieb unterstützt die ABC-Analyse die Identifikation von "wichtigen und weniger wichtigen" Objekten (Produkte, Kunden, Märkte) und damit die Prioritätensetzung der Ressourcenallokation.


Zielsetzung / Ergebnis

Ziel dieses Verfahrens ist die Einteilung von (auch einer großen Anzahl) Elementen anhand ausgewählter Merkmale in Klassen (z.B. A, B und C). Durch die Klassifizierung werden Elemente mit größerer wirtschaftlicher (und/oder logistischer) Bedeutung hervorgehoben. In der Wahl differenzierter Strategien und Prozesse für die Elemente der verschiedenen Klassen kann eine optimale Allokation von Ressourcen vorgenommen werden.


Lösungsansatz / Arbeitsprinzip

Die ABC-Analyse ist eine universell einsetzbare Methode zur Klassifizierung einer Grundgesamtheit von Elementen (z.B. Artikel-/Produkt-/Kundenspektrum) anhand zuvor gewählter Eigenschaften, z.B. nach Stückkosten, Verbrauchsmenge, Verbrauchswert, Anteil am Produktprogramm, Anteil am Kundenbestand oder Bestandswert der einzelnen Elemente. Grundsätzlich werden auf diese Weise Prioritäten entsprechend eines Mengen-Wert-Verhältnisses ermittelt, die die relative Bedeutung eines jeden Elementes repräsentieren. Die auf diese Weise bewerteten Elemente werden absteigend (d.h. beim wichtigsten Element beginnend) sortiert und in einem nächsten Schritt kumuliert.

Das Ergebnis der Analyse wird in der Lorenz-Kurve (Kurve zur Veranschaulichung der Konzentration oder Ungleichheit einer Verteilung) grafisch dargestellt. Anschließend erfolgt eine Klassenbildung der Elemente durch Bestimmung von Klassengrenzen. 



Bild 1: Lorenzkurve mit Grenzen der Klassen A, B und C

Die Kurve sagt dabei folgendes aus:
• ca. 25% der Artikel haben einen Wert-/Mengenanteil von etwa 80% (A-Teile),
• ca. 20% der Artikel haben einen Wert-/Mengenanteil von etwa 15% (B-Teile) und
• ca. 55% der Artikel haben einen Wert-/Mengenanteil von etwa 5% (C-Teile),

d.h. ein relativ kleiner Mengenanteil einer Grundgesamtheit verkörpert einen relativ hohen Wertanteil derselben (siehe auch Pareto-Regel oder 80/20-Regel).

Entsprechend der dann vorgenommenen Klassifizierung der Elemente können verschiedene Strategien auf die einzelnen Klassen angewendet werden.

Patenschaft

Die Ausarbeitung dieser Methodenbeschreibung wurde gefördert von der Firma GfU Gesellschaft für Unternehmenslogistik mbH.


Weiterbildung

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Ablaufplan


Bild 2: Ablaufplan der ABC-Analyse